Eine Studie der Anwaltsfirma Foley & Lardner LLP hat ergeben, dass viele Unternehmen in den USA den ersten Börsengang scheuen, weil die Kosten, die durch den Sarbanes Oxley Act (SOX) und andere Compliance-Regeln entstehen, immer mehr steigen. Obwohl die Kosten für Anwendungen mit direkter Verbindung zum Gesetz leicht gesunken sind, sind die Kosten für Compliance insgesamt gestiegen.
Unternehmen ergreifen drastische Maßnahmen zur Kostensenkung
Die Unternehmen, die an der Börse gelistet sind, haben eine Menge an Kosten zu tragen, u.a. Prüfungskosten, Kompensationen für den Aufsichtsrat und die Beträge für börsenübliche Finanzkontrollen. Diese werden allmählich zu hoch für die Unternehmen, weshalb sie zum Teil drastische Maßnahmen ergreifen. 25 Prozent planen das Unternehmen zu de-listen und wieder zu privatisieren, 16 Prozent wollen allgemein verkaufen. Dabei spielt vor allem eine Rolle, dass ehemals börsengelistete Unternehmen auf dem Mergers & Acquisitions-Markt zu guten Preisen verkauft werden können. 14 Prozent der Unternehmen halten eine Fusion für die Lösung.
Steigerung der Compliance-Kosten um 171 Prozent in drei Jahren
Für den Großteil der Befragten (84 Prozent) ist der Grund für die Maßnahmen der Katalog SOX, weil dessen Bestimmungen zu streng sind. Ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von ungefähr 1 Milliarde Dollar musste im Jahr 2003 8,1 Millionen Dollar für Compliance ausgeben. Im Jahr 2006 waren es dann schon 12,4 Millionen Dollar, eine Steigerung von 54 Prozent. Und ein Unternehmen, das weniger als 1 Milliarde Jahresumsatz hat, hat noch höhere Compliance-Kosten. Vor der Einführung von SOX im Jahr 2002 betrugen die Kosten für Compliance 1,7 Milliarden Dollar. Im Jahr 2006 betrugen sie durchschnittlich 2,8 Millionen Dollar, eine Steigerung von 171 Prozent in nur drei Jahren. Und diese Steigerung der Kosten schreckt die Unternehmen vom ersten Börsengang ab.