Der Internetdienst silicon.de berichtet unter Berufung auf eine Studie der Aberdeen Group, dass mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen in diesem Jahr eine Business Process Management-Lösung (BPM) einführen wollen, um den Unternehmensprozessen mehr Flexibilität und Transparenz zu verleihen. Die Funktionstüchtigkeit und die Anpassbarkeit der Enterprise Resource Planning (ERP)- und Best-of-Breed-Lösungen sind in den meisten Unternehmen nicht zufriedenstellend. Der größte Mangel dieser Lösungen besteht darin, dass man sie nicht ohne großen Aufwand an sich ändernde Unternehmenswünsche oder besondere Kundenwünsche anpassen kann.
Manuelle Prozesse um Kundenwünsche zu erfüllen
Bei 21 Prozent der Unternehmen ist die mangelhafte Software der Grund für Einschränkungen im Serviceangebot. Bei 13 Prozent verhindert wenig bis gar keine Flexibilität, dass Kundenwünsche individuell behandelt werden können, während 51 Prozent manuelle Prozesse als Ergänzung zu ihrer Software einsetzen, um optimal auf die Kundenanforderungen reagieren zu können. Nur 15 Prozent der Unternehmen erklärten, dass ihre Software ihnen die nötige Flexibilität bietet. Nachteile, die sich aus der mangelnden Flexibilität ergeben, sind steigende Prozesskosten und geringere Produktivität, weil die Anwender auf Ausweichstrategien wie Tabellenkalkulationen umsteigen. Im Endeffekt müssen die steigenden Kosten dann auf den Preis der Produkte umgeschlagen werden.
Große Unternehmen eher zu Investitionen in BPM geneigt
Vor allem große Unternehmen haben mehr Interesse an BPM und Business Intelligence (BI) als an Service Oriented Architecture (SOA) Middleware Software, da ein adäquates, an wechselnde Geschäftsprozesse anpassbares BPM-System die Senkung der Gesamtbetriebskosten und die Erhöhung der Produktivität unterstützt. Aus dem steigenden Bedarf an Lösungen zur Prozessautomation ergibt sich der Bedarf, den höchsten Nutzen aus der ERP-Investition zu ziehen. Die großen Unternehmen sind zu 50 Prozent eher geneigt, Investitionen in BPM zu tätigen als kleine und mittelständische Unternehmen.
Einführung durch mangelndes IT-Fachwissen erschwert
Während 57 Prozent der Unternehmen dieses Jahr in BPM-Tools investieren wollen, setzen 55 Prozent auf BI, Business Performance Management oder Monitoring Tools. Bei 45 Prozent ist der Ausbau von ESB (Enterprise Service Bus), SOA und EAI (Enterprise Application Integration) geplant und 25 Prozent investieren in MDM (Master Data Management). Das problematischste bei der Integration von BPM und SOA sind entweder fehlendes unternehmensinternes IT-Fachwissen oder ein Mangel an Unterstützung durch die Fachbereiche oder die Geschäftsleitung.
Anforderungen der Unternehmen an BPM
Für die Unternehmen ist bei den BPM-Lösungen vor allem wichtig, dass sie flexibel anwendbar und leicht adaptierbar sind. Ebenfalls wichtig ist Ergonomie beim User-Interface und eine an die Anforderungen anpassbare Abbildung der Geschäftsprozesse. Außerdem legen die Unternehmen Wert auf eine leichte Integration in das Back-End-ERP und andere Geschäftsprozess-Anwendungen.