Der Internetdienst silicon.de berichtet unter Berufung auf eine Studie der Marktforschungsfirma Forrester Research, dass in den Unternehmen große Uneinigkeit herrscht, auf welche Art und mit welchen Techniken der Nutzen von Web 2.0 zu bewerten ist. So setzen zwei Drittel der Befragten die klassischen Bewertungsmethoden wie den Return on Investment (ROI) ein. Nach Meinung der Forrester-Mitarbeiter kann eine aufgabenorientierte Metrik unter Umständen viel aussagekräftiger sein, was eine exaktere Bewertung der Anwendung ermöglichen würde.
CIOs berufen sich auf Zahlen, wodurch Ausbreitung von Web 2.0 gehemmt wird
Für die Business-Abteilungen zählen in erster Linie die bekannten Web 2.0-Vorteile, die verbesserte Kommunikation, höhere Effizienz u.ä., die CIOs (Chief Information Officers) hingegen sehen vor allem die Kosten. Eine ROI-Rechnung ist meist eine Grundvoraussetzung für Web 2.0 um eine Chance gegen andere IT-Investitionen zu haben. Und da die CIOs harte Zahlen als Argumente anführen, setzen sie sich gegen die Fachabteilungen, die sich für Web 2.0 aussprechen, durch. Dies bedeutet, dass sich Web 2.0 nur langsam in den Unternehmen durchsetzen wird. Die Bewertung der Web 2.0-Anwendungen erfolgt bei zwei Dritteln der IT-Chefs anhand auf Zahlen basierender Verfahren, wie ROI. In Branchen wie der Herstellung und dem Handel, die nur kleine Gewinnspannen haben, nutzen sogar 75 Prozent der IT-Leiter athematische Verfahren. Das bedeutet für die Marketing-Leiter, dass sie sich, bevor sie sich mit dem Thema Web 2.0 an den CIO wenden, ebenfalls mit den Zahlen beschäftigen und in dieser Form Argumente für Web 2.0 sammeln müssen.
Wert von RSS und Instant Messaging von CIOs anerkannt
Die meisten CIOs können in RSS (Really Simple Syndication) und Instant Messaging am ehesten einen Geschäftswert erkennen. Am wenigsten überzeugend ist in diesem Punkt das Blogging, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass auf diesem Weg interne Informationen den Weg nach draußen finden.
Nutzer-Feedback als Argument für Web 2.0
Obwohl die Kosten oft ein Grund gegen den Einsatz von Web 2.0 sind, kann ein Nutzer-Feedback durchaus den Einsatz rechtfertigen. Wenn Unternehmen einmal mit der Nutzung begonnen haben, machen sie dies auch weiter und integrieren weitere Techniken.Gerade diese Unternehmen sind es dann auch, die von einem schnelleren Return on Investment und einem messbaren Wert sprechen. Es zeigte sich, dass die CIOs, die nur eine oder zwei der Web 2.0-Techniken nutzen, am wenigsten zufrieden waren, während diejenigen mit vier oder mehr die zufriedensten sind. Und deren Zufriedenheit wurde von der der CIOs, die zueinander passende Anwendungen hatten, noch übertroffen. Diese Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass eine gewisse Menge an Web 2.0-Anwendungen nötig ist, um auch die Kostenseite zufriedenzustellen.