Während 2006 ein Rekordjahr für den globalen M&A-Markt (Mergers & Acquisitions) war, zeichnet das erste Halbjahr 2007 ein eher uneinheitliches Bild, denn während die Transaktionsvolumina um 59 Prozent auf 2.948 Mrd. US-Dollar angestiegen sind, ist die Zahl der angekündigten Transaktionen entgegen des Aufwärtstrends der Vorjahre sogar leicht rückläufig. Sie beträgt nach einem Minus von zwei Prozent 16.653. Im Durchschnitt hat eine Transaktion nun ein Volumen von 176 Mio. US-Dollar, ein Anstieg um 63 Prozent, was auf angekündigte Mega-Deals zurückzuführen ist. Das hat KPMG mit einer Analyse des Bereichs Corporate Finance herausgefunden.
Integration vergangener Akquisitionen beschäftigt Unternehmen
Der Grund für den Rückgang der Transaktionsanzahl ist unter anderem, dass die Unternehmen momentan in erster Linie an der Integration der zahlreichen vergangenen Akquisitionen arbeiten. Der Grund für das steigende Transaktionsvolumen liegt zum einen an der Größe der zu übernehmenden Unternehmen und zum anderen an dem bereits gestiegenen und vermutlich noch weiter steigenden Preisniveau bei Übernahmen. Dies wiederum ist auf die konstant hohen Mittelzuflüsse und die Verknappung lohnender und renditestarker Übernahmeziele zurückzuführen. Trotzdem wird der Großteil der Deals bar abgewickelt, anstatt über den Tausch potenziell überbewerteter Aktienpakete.
Entwicklung Europas besser als die der USA
Im ersten Halbjahr 2007 ist das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 77 Prozent auf 1.197 Milliarden US-Dollar gestiegen. Ein Plus von 114 Prozent auf 228 Millionen US-Dollar ergab sich für das durchschnittliche Dealvolumen. Im Gegensatz dazu ist das durchschnittliche Dealvolumen in den USA nur um 46 Prozent und im asiatisch-pazifischen Raum nur um 35 Prozent gestiegen. Auch die Anzahl der angekündigten Transaktionen liegt in Europa höher als in den USA, sie beträgt 5.249, während es in den USA 3.518 sind.
Finanzdienstleistungen, Bauindustrie und Konsumgüter mit dynamischster Entwicklung
Das größte Transaktionsvolumen wurde wieder im europäischen Finanzdienstleistungssektor angekündigt, es beträgt rund 290 Milliarden US-Dollar. Damit hat es sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 207 Prozent gesteigert. Noch dynamischer war aber die Entwicklung von Bauindustrie (Plus von 230 Prozent) und des Konsumgüterbereichs (Plus von 367 Prozent).
Entwicklung des deutschen M&A-Marktes gleicht der weltweiten Entwicklung
Im deutschen M&A-Markt zeichnet sich der weltweite Trend sogar noch deutlicher ab, die Anzahl der angekündigten Transaktionen ist um acht Prozent gesunken, was das Ergebnis im weltweiten Durchschnitt unterschreitet. Die Erhöhung der Transaktionsvolumina ist ebenfalls nicht so stark wie die im weltweiten Durchschnitt, sie beträgt nur 41 Prozent. Dafür hat Deutschland im Ranking der europäischen Zielländer für M&A-Aktivitäten einen Platz gutgemacht und ist auf Platz 3 geklettert, hinter Großbritannien und Spanien.