Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) hat die Studie „Daten zur Informationsgesellschaft 2007“ veröffentlicht. Für die Studie werden die einzelnen Länder auf ihre Hightech-Infrastruktur, die ITK-Anwendungen, Innovationsfähigkeit und ITK in der Volkswirtschaft untersucht, um eine Aussage über die Entwicklung von Informationsgesellschaft und Informationswirtschaft zu treffen. Der Studie nach, bessert Deutschland seine Position beim Einsatz von Informations- und Kommunikationssystemen langsam aber sicher auf. Die Informations- und Wissensgesellschaft entwickelt sich schnell weiter und Deutschland hat deshalb schon eine gute Position im internationalen Vergleich, aber die Weltspitze ist noch nicht erreicht. In der Nutzung neuer Technologien kann Deutschland sich noch weiter verbessern. Im Vergleich mit Spitzenreiter USA hat Deutschland Defizite bei der Zahl der Internetnutzer, der Breitbandanschlüsse und der Verbreitung von Computern. Dafür ist Deutschland besser in der Mobilkommunikation.
Mangel an Computerausstattung in Deutschland
In Deutschland herrschen im Vergleich mit den USA Defizite bei der Computerausstattung. Auf 100 Einwohner kommen 45 PCs, statistisch gesehen gibt es damit nur halb so viele Computer in Deutschland wie in den USA. Das liegt daran, dass PCs für die meisten US-Amerikaner ein Alltagsgerät sind, während in Deutschland meistens ein PC pro Haushalt die Regel ist und gerade der öffentliche Bereich und das Bildungswesen zu wenig mit neuer Technologie ausgestattet sind. Hier liegt auch die Quelle der niedrigeren ITK-Ausgaben Deutschlands. Im letzten Jahr wurden pro Kopf 1.620 Euro für ITK ausgegeben, was über dem EU-Durchschnitt liegt, aber hinter den USA und der Schweiz, wo es 2.763 Euro pro Kopf waren.
Elektronischer Handel sehr gut, E-Government verbesserungswürdig
Der elektronische Handel ist in Deutschland sehr erfolgreich, 38 Prozent der erwachsenen Bevölkerung haben Online-Bestellungen getätigt, womit Deutschland im internationalen Ranking auf Platz 3 liegt. Anders sieht dies beim E-Government aus. Die Online-Dienste der öffentlichen Verwaltung wurde nur von 32 Prozent der Bevölkerung in Anspruch genommen, was daran liegt, dass die Behörden zu wenige ihrer Dienstleistungen online anbieten. Dies sieht in Österreich, Großbritannien und Frankreich ganz anders aus, hier sind bereits weit mehr als 50 Prozent der 20 grundlegenden öffentlichen Dienstleistungen über das Internet verfügbar, während es in Deutschland im Jahr 2005 nur gut die Hälfte waren.