Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BDK) hat eine Marktstatistik für das erste Quartal 2007 veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die deutschen Private Equity-Fonds nur 516,6 Mio. Euro an neuen Mitteln gewinnen konnten, was nur ein wenig mehr als die Hälfte des Ergebnisses vom Vorquartal ausmacht (947,8 Mio. Euro). Ebenfalls wenig zufrieden stellend war das Fundraising-Volumen nicht an das des ersten Quartals 2006 heranreichte. Die von den in Deutschland aktiven Beteiligungsgesellschaften 1,3 Mrd. Euro wurden zu fast 90 Prozent in Buy-Outs, also Mehrheitsbeteiligungen investiert. Dieses Marktsegment ist also weiterhin sehr dominant. Bei den Venture Capital-Fonds waren die Investitionen in besonders junge Unternehmen, also Seed- und Start up-Finanzierungen höher als in allen Vorjahresquartalen.
Schwaches Fundraising wegen unklarer Rahmenbedingungen für Private Equity
Das schwache Fundraising erklärt sich durch die unklare Rahmenbedingungen für Private Equity in Deutschland, die bedingte Unsicherheit der Private Equity-Gesellschaften und durch das Schließen vieler Fonds noch vor dem Jahreswechsel 2006/2007. Das unabhängige Fundraising, das der wichtigste Indikator für das Einwerben von Kapital in der Private Equity-Branche ist, war im letzten Quartal besonders schwach, denn nur acht Gesellschaften ist es gelungen, insgesamt 201,6 Mio. Euro bei externen Investoren einzuwerben, aber nur drei von ihnen haben auch eine mindestens zweistellige Kapitalzusage erhalten. Der Großteil der gewonnen Mittel wurde durch Buy-Out-Fonds gewonnen.
Buy-Out mit guten Ergebnissen
Die Investitionssumme beträgt 1.316,4 Mio. Euro in 302 Unternehmen, was zwar viel weniger ist, als im vierten Quartal 2006, aber mehr als in den drei anderen Quartalen des Vorjahres. Aufgrund mehrer großer Buy-Out-Transaktionen gingen 88,2 Prozent der Investitionen an dieses Segment, während der Rest in Venture Capital-Engagements investiert wurde. Insgesamt wurden 1.160,9 Mio. Euro in Buy-Outs investiert, die sich auf 35 Transaktionen verteilen. Dies übertrifft alle Vorjahresquartale. Der deutsche Mittelstand ist nach wie vor interessant für Buy-Out-Spezialisten.
Venture Capital: Mehr Unternehmen mit geringeren Summen finanziert
Beim Venture Capital ist festzuhalten, dass zwar die Summe so gering ist wie seit dem ersten Quartel im Jahr 2003 nicht mehr, aber dafür wurden viel mehr Unternehmen unterstützt als in den ersten beiden Quartalen 2006. Im gesamten Venture Capital-Bereich wurden 82,4 Mio. Euro in Frühphasenfinanzierungen investiert, was das beste Ergebnis seit dem letzten Quartal im Jahr 2005 ist. Großteil der Investitionen in Kommunikationstechnologie und Handel Der Großteil der Investitionen ging an Unternehmen der Kommunikationstechnologie oder des Handels. Hier wurden die beiden größten Einzelinvestitionen getätigt. Insgesamt sind fast zwei Drittel der Gesamtinvestitionen in diese Branchen geflossen.