Wie das DIW Berlin in seinem Wochenbericht 20/2007 berichtet, geht der Trend bei den meisten deutschen Unternehmen zur Spezialisierung, das heißt, sie reduzieren die Zahl ihrer Produkte, um ihre Produktivität zu steigern. Im Gegensatz dazu sind Unternehmen, die die Zahl ihrer Produkte erhöhen, bezüglich ihres Umsatzes und ihrer Beschäftigung um einiges wachstumsstärker.
Nur noch 3,5 Produkte im Durchschnitt
Der Trend zur Diversifizierung hat allem Anschein nach sein Ende durch die Öffnung der Märkte und der zunehmenden Handelsliberalisierung. Die Spezialisierung der Industrieunternehmen nimmt seit Mitte der 90er Jahre zu. Während 1995 noch durchschnittlich vier Produkte angeboten wurden, waren es im Jahr 2001 nur noch durchschnittlich 3,5 Produkte.
Trend zur Spezialisierung sowohl im Westen als auch im Osten Deutschlands
Der einzige Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland ergibt sich in der durchschnittlichen Zahl der Produkte, der Trend zur Spezialisierung herrscht auch hier vor. Die Anzahlunterschiede ergeben sich zum einen aus der unterschiedlichen Größe und zum anderen aus der unterschiedlichen Branchenzugehörigkeit – im Osten fehlt es an industriellen Großunternehmen.
Expansive und spezialisierte Unternehmen erfolgreicher als die mit konstanter Produktanzahl
Trotz des Trends zur Spezialisierung gibt es auch Unternehmen, die zum Gegenteil tendieren, und die Anzahl ihrer Produkte erhöhen. Bei ihnen ist das Wachstum höher, dafür verzeichnen spezialisierte Unternehmen höhere Erträge. Die Spezialisierung ist also vor allem eine Option für Unternehmen mit starkem Kostendruck. Insgesamt betrachtet sind diese Unternehmenstypen erfolgreicher als diejenigen, deren Produktpalette konstant bleibt.