Eine Umfrage von BEA Systems, die von November 2006 bis Februar 2007 bei 153 Unternehmen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und der Schweiz durchgeführt wurde, zeigt, dass Business Process Management (BPM) nur dann erfolgreich ist, wenn das Business die Kontrolle darüber übernimmt. So erklärten 82 Prozent der Befragten, das die Business-Seite, sprich CTOs, CEOs und Abteilungsleiter, den größten Einfluss auf Implementierung und Anwendung von BPM im Unternehmen haben. Die Mehrheit der Befragten - 85 Prozent - war der Ansicht, dass Business und IT um die Führungsposition beim BPM streiten. Dieser Streit scheint vergebens zu sein, denn nur sieben Prozent sagten, dass die IT die Führungsrolle innehaben sollte.
Organisatorisches Change Management als wichtigster Erfolgsfaktor für BPM-Einführung
Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche BPM-Einführung sind organisatorisches Change Management (46 Prozent), eine starke Führung und gute Kommunikation (39 Prozent) und eine solide technische Infrastruktur (16 Prozent). Die Mitarbeit der Geschäftsleitung ist sehr wichtig. Durch Service-orientierte Architektur (SOA) wurde den Unternehmen eine neue Agilität aufgezeigt. Diese kann mithilfe von Business Process Management erreicht werden, nämlich durch eine Optimierung des Lebenszyklus von Geschäftsprozessen. Ein Erfolgsfaktor hierfür ist, dass das Management von Anfang an die Führungsposition bezieht. Die Technologie hat nichts von ihrer Wichtigkeit verloren, dennoch gehört BPM in den Aufgabenbereich der Geschäftsführung. IT und Business müssen bei den Prozessen zusammenarbeiten, da die Geschäftsergebnisse anhand strategischer Ziele gemessen werden.
Unterschiedliche nationale Treiber für Business Process Management
Im europäischen Durchschnitt gaben 31 Prozent an, dass die Geschäftsagilität der wichtigste Antrieb für BPM ist. In der Schweiz erklärten dies nur 13 Prozent der Befragten. Für sie stehen eher die Automatisierung und Optimierung der Geschäftsprozesse im Vordergrund. Dies gaben zumindest 50 Prozent der Befragten an. Der europäische Durchschnitt liegt hier nur bei 32 Prozent. Der Grund für diese Unterschiede liegt darin, dass die Schweizer dazu übergehen, Prozesse zu digitalisieren und dies vor allem im Finanzsektor.
Fachkräftemangel für Business Process Management
Im europäischen Durchschnitt fehlt es etwa 20 Prozent der Unternehmen an qualifizierten Fachkräften. In Großbritannien hingegen erklärten sogar 41 Prozent, dass es ihnen an Fachkräften mangele. Nur sieben Prozent der deutschen Unternehmen erklärten, dass es ihnen an Spezialisten fehle. Der Mangel an Fachkräften ist ein Hinweis auf eine höhere Marktreife.
Implementierung von BPM durch einige Faktoren verzögert
Einige Faktoren verzögern die Einführung von BPM in Unternehmen. So sehen ein Drittel der Befragten organisatorische Veränderungen als Hindernis, während 30 Prozent auf die Komplexität bei Management und Verwaltung hinweisen und 20 Prozent erklären, dass das Problem die mangelnde Qualifikation für die Entwicklung einer BPM-Strategie sei.