Eine vom BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.) in Auftrag gegebene Studie hat gezeigt, dass das deutsche Gesundheitswesen im Jahr 2006 so viel wie nie zuvor, 3,7 Milliarden Euro, in Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) investiert hat. Das sind fünf Prozent mehr als noch 2005. In diesem Jahr sollen die Investitionen nochmals um vier Prozent auf 3,8 Milliarden Euro ansteigen. Die vermehrten Ausgaben in diesem Bereich erklärt BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms damit, dass ITK-Systeme im Gesundheitssystem immer wichtiger werden, da sie eine Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten und eine Verschlankung der Prozesse ermöglichen, die zu Kosteneinsparungen führt.
Elektronische Gesundheitskarte im Test
In Schleswig-Holstein und Sachsen wird die elektronische Gesundheitskarte, die ab 2008 die Versicherten-Chipkarte ersetzen soll, bereits getestet. Von der Einführung erhofft man sich Einsparungen von über 500 Millionen Euro, da sie es unnötig macht, Rezepte auf Papier zu drucken, was den Missbrauch erschwert. Außerdem können Abrechnungen schneller erfolgen und es kommt zu weniger Doppelbehandlungen.
Verbesserte Patientenversorgung durch ITK
Auch die Versorgung der Patienten erfährt durch ITK eine Verbesserung. Durch neue bildgebende Verfahren beispielsweise ist es möglich einen Tumor innerhalb einer halben Stunde zu identifizieren, anstatt viele aufwendige Einzeluntersuchungen vorzunehmen. Bei Operationen können winzige Operationsroboter sehr effektiv eingesetzt werden, da ihre Schnitte sehr viel genauer und schonender sind. Der Arzt steuert den Roboter über einen Computer. Und der Patient profitiert davon, weil er eher wieder nach Hause darf. Überdies verkürzt diese Verfahrensweise die Liegezeiten um bis zu vier Tage.
Mehr ITK-Beschäftigte in deutschem Gesundheitswesen
Für Krankenhäuser und Arztpraxen wird der Einsatz von ITK zunehmend unerlässlich. Momentan sind schon 130.000 ITK-Spezialisten im deutschen Gesundheitswesen beschäftigt, das sind 5,3 Prozent aller Angestellten in diesem Bereich. Beide Zahlen werden in den nächsten Jahren weiter ansteigen.