Die TNS Infratest hat eine Untersuchung durchgeführt, um festzustellen, inwieweit Kunden bei ihren Internetprovidern konvergente Services nutzen. Dazu wurde eine telefonische Befragung mit 1.000 Bundesbürgern durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass Konvergenz gar nicht so neu ist für die Verbraucher, denn viele Internetprovider, wie T-Online, Arcor und AOL, bieten bereits E-Mail, Nachrichten und Suchmaschine aus einer Hand an.
Jüngere Befragte nutzen medienübergreifende Services mehr
Im Allgemeinen lässt sich festhalten, dass mehr als die Hälfte der Bevölkerung Suchmaschinen und E-Mails nutzen (57% bzw. 55%). Und 31% nutzen den Service Nachrichten im Internet. Betrachtet man die Servicenutzung nach Altersgruppen, so lässt sich feststellen, dass die jüngeren Altersgruppen die Internet-Services mehr nutzt, als die älteren Altersgruppen. So nutzen 81% der 18- bis 29-Jährigen E-Mails, während es bei den Personen ab sechzig nur 26% sind. Die Nachrichten nutzen 53% der jungen Altersgruppe und nur 12% der Personen über sechzig.
Nutzer sind gegenüber Anbieter loyal
Außerdem ergab die Umfrage, dass die Kunden den Anbietern gegenüber loyal sind. So haben 88% der Befragten ihre E-Mail-Adresse bei einem Anbieter, obwohl es durchaus möglich wäre, mehrere E-Mail-Adressen zu haben. Zehn Prozent der Befragten haben eine E-Mail-Adresse bei zwei verschiedenen Anbietern und nur zwei Prozent haben E-Mail-Adressen bei mehr als zwei Anbietern. Ebenso loyal sind die Nutzer bei den Suchmaschinen. So nutzen 89% für gewöhnlich nur eine Suchmaschine. Auch bei den Nachrichten zeigen die Nutzer Loyalität und nehmen zum Großteil nur ein Portal in Anspruch.
Konvergenzbedürfnis steigt mit zunehmenden Alter
Eine zentrale Frage der Untersuchung war, ob und inwiefern die Nutzer zwischen dem Internetprovider und den Services unterscheiden. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass der größte Teil, die Hälfte, nur den eigenen Provider für den Service E-Mail nutzt. Fünf Prozent nutzen ihn nicht ausschließlich, aber hauptsächlich, vier Prozent nur nebenbei. 41% der Befragten nutzen ihn hingegen gar nicht. Gerade bei den 18- bis 29-Jährigen nutzt nur ein kleiner Teil, etwas mehr als ein Viertel, den eigenen Provider für den Service E-Mail. Die Tendenz geht dahin, dass je älter die Befragten, desto eher sind geneigt, einen Anbieter für alle Services zu nutzen. Dies ist auch bei den Nachrichten zu beobachten, wobei in diesem Fall der Internetprovider nicht so oft genutzt wird. Nur 32% der Internetnutzer greifen hier auf ihren Provider zurück, wobei auch hier die älteren Nutzer überwiegen.
Internet über TV besonders interessant für Zielgruppe zwischen 45 und 59 Jahren
Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass sie es auch interessant fänden, Nachrichten auf dem Fernseher anstatt auf dem Computer zu nutzen. Laut Geschäftsführer der TNS Infratest Robert A. Wieland hängt dies damit zusammen, dass der Fernseher als Informationsmedium ja schon bekannt ist durch den Videotext. Bei Suchmaschinen und E-Mails sind nicht ganz so viele Befürworter zu finden gewesen. Aber zumindest ein Fünftel kann sich durchaus vorstellen, auch alle drei Services auf dem Fernseher zu nutzen. Vor allem die 45- bis 59-Jährigen zeigten sich hier interessiert. Von diesen erklärten 26%, dass sie die Services auf dem Fernseher nutzen würden. Damit würde sich für dieses Angebot eine Zielgruppe aus dieser Altersgruppe erschließen lassen. Außerdem zeigt sich, dass Konvergenz nicht nur für die jüngere Generation von Belang ist, sondern auch für die Personen, die mehr Wert auf Bequemlichkeit legen.