Einer IT-Trends 2007-Umfrage von Capgemini zufolge, spielt die IT-Industrialisierung eine recht große Rolle für die Führungskräfte des technischen Managements. Sie verändert nämlich nicht nur die Rolle der Führungskräfte, sondern auch die Struktur der Abteilungen. Die Mehrheit der Befragten erklärte, dass sie die Veränderung der Fertigungstiefe aktiv steuern, um den Wandel zu vollziehen. Nach den Prognosen der Capgemini wird in fünf Jahren nur noch ein Fünftel der Software im eigenen Haus entwickelt. Auch bei der IT-Infrastruktur wird die Eigenleistung dramatisch abenehmen. Sie wird von jetzt 50% auf 35% sinken. Bei der Pflege und Wartung wird der Anteil der Eigenleistung auf 41% sinken. Diese Abnahme bedeutet aber nicht, dass auch die Investitionen abnehmen. Nur wenige Unternehmen geben weniger aus, das Gegenteil oder eine konstantes Budget ist der Fall.
IT-Verantwortliche im deutschsprachigen Raum befragt
Für die Studie wurden 67 IT-Verantwortliche aus Deutschland, 24 aus Österreich und 16 aus der Schweiz befragt. Bedingung war, dass die Unternehmen einen Jahresumsatz von mehr als 250 Millionen Euro verzeichnen können. Die Umfrage wurde jetzt im fünften Jahr im Rahmen einer unabhängigen Studie der Management- und IT-Beratung durchgeführt.
Mangelnden Sensibilität für das Thema Sicherheit bei Mitarbeitern
Nach wie vor ist die Sicherheit das Thema Nr. 1 für die IT-Leiter. Vor allem das mangelnde Bewusstsein bei den Mitarbeitern und dem Management sowie Angriffe von innen werden befürchtet. Zu wichtige Themen gehören vor allem Enterprise Ressource Planning, Harmonisierung der IT-Systeme sowie IT-Infrastruktur und IT-Service-Management. Gefolgt werden die Spitzenthemen von Themen wie Business Intelligence und service-orientierte Architekturen.
Geschäftsprozessorientierung im Fokus
Durch die IT-Industrialisierung wird die IT-Landschaft in einem Unternehmen immer flexibler und wird zunehmend zur Drehscheibe für die Kopplung von Services. Dadurch verändert sich auch die Rolle der IT-Leiter. Fast 80% der IT-Leiter sehen ihre Aufgabe im Moment vor allem darin, für die reibungslose Lieferung der IT zu sorgen. Dies ist die Rolle des Dienstleisters des Unternehmens. Die Rolle des Business Partners, also die Aufgabe die geschäftlichen Anforderungen in technische Lösungen zu übersetzen, haben momentan nur 53% der Befragten angenommen, aber dies wird sich in Zukunft grundlegend ändern. Denn dies wird die Hauptaufgabe der IT-Leiter werden. Abgesehen von diesem Rollenwandel wird sich auch die Erbringung der Services verändern. Der Schwerpunkt in der Vorbereitung auf diese Änderungen wird auf die Implementierung von Standards und die Definition der Prozesse gelegt. Die Einführung neuer Methoden wird zu sehr vernachlässigt.
Wirtschaftlichkeit von Anwendungen oftmals nur geschätzt
Zum ersten Mal wurden die Teilnehmer der Umfrage nach der Wirtschaftlichkeit der Anwendungen gefragt. Die meisten Applikationen erhielten auf einer Skala von eins bis sechs die Note drei. Die Spitzenreiter sind Mobillösungen, die die Effizienz erhöhen und Zeit sparen. Wie sich außerdem zeigte, werden die Ergebnisse vieler Projekte nicht etwa berechnet, sondern geschätzt. Dies überrascht vor allem angesichts der Tatsache, dass die Kostensenkung immer noch Thema ist.
Governance-Prozesse nur wenig genutzt
Eine kaum nennenswerte Verbesserung hat sich in der Einhaltung von Zeitplänen und Budgets ergeben. Dies ist damit zu erklären, dass es im Vergleich zum Vorjahr noch größeren Mangel an internen Ressourcen gibt und die Anzahl der Projekte zugenommen hat. Trotzdem werden von nur 53% der Befragten Governance-Prozesse genutzt, um geschäftskritische Vorhaben zu steuern und überwachen. Unter diesem Aspekt haben die IT-Leiter kaum die Freiräume, um über ihre zukünftige Rolle als Business Partner nachzudenken. Daraus ist zu schließen, dass die Umwandlung der Rolle vom Dienstleister zum Business Partner für viele Führungskräfte sehr schwierig wird.
Fazit
Die Rolle der IT-Leiter wird sich in Zukunft wandeln. Anstatt, wie bisher, die Dienstleister im Unternehmen zu sein und für die reibungslose Lieferung der IT zu sorgen, werden sie in Zukunft Business Partner sein. Ihre Aufgabe wird dann darin bestehen, die geschäftlichen Anforderungen in technische Lösungen zu übersetzen. Aber auch die Erbringung der Services wird sich wandeln. Bei der Vorbereitung wird zumeist die Einführung neuer Methoden vernachlässigt. Negative Ergebnisse der Studie waren vor allem, dass die Wirtschaftlichkeit der Anwendungen meistens geschätzt wird, anstatt sie zu berechnen, obwohl dringend Kosten gespart werden müssten. Die geringe Anwendung von Governance-Prozessen ist ebenfalls ein negatives Ergebnis der Umfrage. Denn sie werden nicht genutzt, obwohl der Mangel an internen Ressourcen sich sogar noch verschlimmert hat und es mehr Projekte gibt. Insgesamt wird sich der Wandel der IT-Leiter-Rollen für viele Führungskräfte schwierig gestalten.