Eine Studie des Media-Consultant-Unternehmens Timelab hat ergeben, dass sich der Online-Anteil am Netto-Werbemarkt in Deutschland bis zum Jahr 2010 fast verdreifachen wird. So werden die rund sechs Prozent aller Netto-Werbeausgaben, die 2006 für das Internet ausgegeben wurden bis 2010 auf 15%steigern.

Strukturverschiebungen zwischen Mediengattungen
Die hohen Zuwachsraten für das Internet-Geschäft bringen aber keinen Anstieg in den Gesamtwerbeausgaben mit sich, sondern Strukturverschiebungen zwischen den Mediengattungen. Besonders davon betroffen sind die Print-Medien, die den Verlust von 11% ihrer Werbemarktanteile hinnehmen werden müssen und zwar in erster Linie an Internet-Medien.

Google verdrängt Print-Werbeträger
Auffällig ist, dass die Print-Werbeträger zusammen schon 2006 weniger Online-Umsätze vorweisen konnten, als Google Deutschland, das einen Marktanteil von 31,5% in Bezug auf das Internet vorweisen kann, während es bei den Printmedien nur 16% sind. Die Studie schließt aus der weiteren Verdrängung der reichweiten-orientierten Werbung durch solche, die erfolgsabhängig ist, dass etablierte Verlage wohl herbe Abschläge in ihrem Erlösniveau hinnehmen werden müssen.

Timelabs-Geschäftsführer Marc Ziegler warnt die Verlage davor, die Hände in den Schoß zu legen und die Internetwerbung Internetwerbung sein zu lassen, da sonst noch höhere Marktanteilverluste zu erwarten seien. Momentan stünden die Verlage der Trendwende ratlos gegenüber. Dies müsse sich ändern und ein Anfang wäre es, die Stärken der Internetwerbung für sich zu nutzen und sie ins Angebotsportfolio zu integrieren.

Fazit:
Die ohnehin schon erfolgreiche Online-Werbung wird in Zukunft noch erfolgreicher sein und dafür Print-Werbeträger zunehmend verdrängen. Die Verlage werden ebenfalls daran zu kauen haben, da sie Gewinnverluste verzeichnen werden müssen. Sie könnten dem aber entgegenwirken, indem sie ebenfalls Online-Werbung in ihr Angebotsportfolio integrieren.