Die Strategie- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton veröffentlicht eine internationale Studie zum Nutzerverhalten von Web 2.0, die technologische und inhaltliche Weiterentwicklung des Internets.
Web 2.0 generationsübergreifend auf dem Vormarsch
Die Studie zeigt, dass etwa 12,4 Millionen Deutsche die neuen Angebote des Webs 2.0 nutzen. Dabei spielen weder Alter noch Geschlecht noch Bildungsgrad eine Rolle. Durch Communities, virtuelle Kontaktbörsen und Web 2.0-Foren, die bei Kaufentscheidungen helfen, ist Web 2.0 bei einem großen Teil der Bevölkerung fester Bestandteil des Alltags.
Web 2.0 Dienste versprechen hohes Wachstum
Es ist davon auszugehen, dass die Internetökonomie weiterhin stark wächst, da Onlineaktivitäten zunehmend Offlineaktivitäten verdrängen. Web 2.0-Dienste werden zunehmend akzeptiert und genutzt. Die Gesamtumsätze werden, laut Booz Allen Hamilton, von 15,9 Mrd. Euro im Jahr 2005 auf 39,5 Mrd. Euro im Jahr 2008 steigen. Vor allem kostenpflichtige Dienste (Musikdownloads, Community-Angebote, Online-Games) bergen großes Potenzial, da die Wachstumsraten hier sehr hoch sind (60%). Auch Online-Werbung und der E-Commerce-Markt werden stark anwachsen.
Werbung bleibt vorerst die Haupteinnahmequelle im Internet
Obwohl die Kundenakzeptanz für die Web 2.0-Angebote in Deutschland, Großbritannien und den USA sehr hoch ist, wird das Geld noch immer mit Werbung verdient. Die neuen Angebote bringen noch nicht so viel Geld ein. Nach Meinung des Geschäftsführers von Booz Allen Hamilton, Stefan Eikelmann, führt das Web 2.0 vor allem zu einer Umsatzverschiebung im wachsenden Internet-Markt.
Telekommunikationsunternehmen müssen Web 2.0 in ihre Leistungen integrieren
Durch die Web 2.0-Anwendungen, Internet-Telefonie und Instant Messenger sind Medien- und Telekommunikationsanbieter in Gefahr, 1,7 Mrd. Euro Umsatzvolumen zu verlieren. Wenn sie sich nicht an den Trend anpassen, können sie langfristig nicht überleben.
Neue Geschäftsmodelle und mobile Services sind bei den Deutschen gefragt
Die Telekommunikations-, Internet-, Medien- und Entertainmentbranche bekommen aber auch die Chance für neue Geschäftsmodelle und Anwendungen, da die Anwender Web 2.0-Dienste auch von unterwegs nutzen wollen. Und die Nachfrage steigt. Die beste Ausgangsposition haben die großen und etablierten Internetunternehmen, denn nur die Geschäftsmodelle, die durch eine konsequente Ausrichtung ihres Angebots neue Nutzer gewinnen, sind erfolgreich, da sie Kunden langfristig an sich binden können und relevante Netzwerkeffekte erreichen.
Kommentar der Redaktion:
Die großen Internetunternehmen können am ehesten von Web 2.0 profitieren, wenn Sie das Thema Web 2.0 in ihre Geschäftsmodelle integrieren. Aber auch die Medien- und Telekommunikationsanbieter müssen neue Strategien fokussieren, damit es bei ihnen nicht zur Kundenabwanderung kommt und sie stattdessen ihre Kunden binden können. Anpassung ist branchenübergreifend gefragt. Wer die Chancen des Web 2.0 durch neue Anwendungen und Geschäftsmodelle nutzen und in Erträge umsetzen möchte, muss handeln.