13 Prozent der IT-Unternehmen erwarten von 3D-Druckern eine Revolution für die Wirtschaft. In 2013 waren drei Prozent dieser Ansicht, wie eine repräsentative Umfrage im Auftrag des BITKOM zeigt. 76 Prozent glauben, dass 3D-Drucker in einzelnen Branchen zu starken Veränderungen führen werden. Nur acht Prozent sehen gar keine große Bedeutung für 3D-Drucker. Industrielle 3D-Drucker sind schon ab rund 8.000 Euro erhältlich, je nach Größe kann der Preis auch bei über 200.000 Euro liegen.
3D-Drucker für Prototypen-Entwicklung
Bei der Entwicklung von Prototypen haben sich 3D-Drucker schon etabliert. Anstatt wochenlang neue Formen zu gießen und Modelle zu bauen, lassen sich Prototypen und größere Modelle in wenigen Stunden drucken. Die Notwendigkeit, Prototypen herzustellen, ergibt sich aus den bestimmten haptischen und optischen Eigenschaften vieler Produkte. Langfristig lassen sich auch Ersatzteile fürs Auto, Zahnfüllungen oder Prothesen vor Ort mit speziellen 3D-Druckern herstellen.
Communitys für 3D-Druck
Spezielle Communitys befassen sich nur mit 3D-Druck und nutzen neue Entwicklungskonzepte wie Open Source oder Open Innovation. Hier werden neue Produktideen, die sich unter einen Open Source-Lizenz frei nutzen lassen, interdisziplinär umgesetzt.
3D-Drucker arbeitet in additivem Verfahren
Für gewöhnlich erfolgt die Herstellung von Gütern durch das Abtragen von Material, Holz oder Metall wird gefräst, geschliffen, gedreht, gehobelt oder gedrechselt. Man spricht von zerspanender Bearbeitung, das Produkt entsteht durch Trennung. 3D-Drucker hingegen arbeiten in einem additiven Verfahren, das Produkt entsteht durch den schichtweisen Aufbau von Material. Zuerst erfolgt die Beschreibung des Produkts in einem Datensatz als virtuelles 3D-Modell. Wird die Datei dann gedruckt, wird ein Grundstoff (meist Kunststoff, aber auch Keramik oder Metall) schichtweise durch Spritzdüsen auf einer Grundfläche aufgebracht. Die Fläche wird millimeterweise gesenkt und eine neue Schicht aufgebracht. So entsteht ein 3D-Produkt.
Produkt- und Knowhow-Schutz muss geprüft werden
Anbieter und Produzenten müssen den Produkt- und Knowhow-Schutz im Rahmen des Risikomanagement prüfen, denn sie stehen bald einem ähnlichen Problem gegenüber wie die Musik- und Filmindustrie nach der Digitalisierung von Musik und Videos. 3D-Drucker erlauben eine schnellere und leichtere Herstellung von Raubkopien. 3D-Modelle lassen sich selbst erstellen, meist anhand digitaler Fotos der Objekte und teilweise kostenlos erhältliche Software oder mithilfe von 3D-Scannern. Auch lassen sich Modelle von Internet-Plattformen, auf denen Nutzer ihre Kreationen austauschen, herunterladen. Diese Vorlagen lassen sich vor dem Druck ggfs. an die eigenen Vorstellungen anpassen.
3D-Druck auch für Privatpersonen interessant
20 Prozent der deutschen Privatleute können sich die Nutzung eines 3D-Druckers vorstellen, bei den 14- bis 49-Jährigen haben sogar 25 Prozent Interesse am 3D-Druck. Aktuell stehen viele Anwendungsmöglichkeiten für den privaten 3D-Druck noch ganz am Anfang, das Potenzial, auch für Privatverbraucher individuelle Produkte selbst herstellen zu können, ist aber da. Auch sind einfach 3D-Drucker mittlerweile für Privatpersonen erschwinglich. Einsteiger-Geräte gibt es schon für unter 500 Euro. Bei den meisten Druckern gibt es verschiedene Qualitätsstufen, die Druckdauer variiert dann zwischen mehreren Minuten und einigen Stunden. Alternativ zur eigenen Anschaffung gibt es in immer mehr Städten Copyshops mit 3D-Druckern, die man gegen Gebühr nutzen kann.