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Die Zahl der globalen Fusionen und Übernahmen (M&A) im Transport- und Logistiksektor ist in 2013 um 13 Prozent auf 872 gesunken. Zugleich ist das Gesamtvolumen der Transaktionen um 16 Prozent auf 51,5 Mrd. USD gewachsen, wie eine aktuelle Analyse von KPMG auf Basis von Zahlen von Thomson Financial zeigt. Damit ist das durchschnittliche Transaktionsvolumen im Transportsektor in 2913 gestiegen, was einer geringen Anzahl an kleinvolumigen Insolvenz-Transaktionen zu verdanken ist.
Anstieg des Gesamtvolumens durch großvolumige Übernahmen bei Verkehrsinfrastruktur
Hauptgrund für den Anstieg des Gesamtvolumens sind großvolumige Übernahmen in der Verkehrsinfrastruktur (See- und Flughäfen). Bei den Fluggesellschaften haben die M&A-Aktivitäten ebenfalls zugenommen, vor allem durch die Verschmelzung von US Airways und American Airlines. Hingegen gab es einen Rückgang der Übernahmen im Bereich Schifffahrt und dem größten Bereich des Transportsektors (Landtransport, Spedition und Logistik).
Transportunternehmen haben andere Prioritäten als M&A
Aktuell liegen die Prioritäten der Transportunternehmen mehr auf internen Kostenoptimierungen, Investitionen in IT Und Transportmittel und die Entwicklung neuer Erlösmodelle. Großvolumige Übernahmen gab es 2013 deutlich seltener als noch in den Vorjahren, was auch am anhaltend herausfordernden Marktumfeld der Unternehmen im Sektor lag. Trotz des Marktwachstums in fast allen Bereichen ist die Ertrags- und Margensituation aufgrund des Kostenanstiegs und der scharfen Konkurrenz angespannt, gerade in der Luft- und Schifffahrt sowie bei Speditionen. Die Verbesserung der Einkommenssituation durch strategische Kooperationen und Allianzen hat daher mehr Priorität als Investitionen in Fusionen und Übernahmen.
M&A-Aktivitäten im Bereich Infrastruktur haben stark zugelegt
Die M&A-Aktivitäten im Bereich Infrastruktur haben in 2013 stark zulegt. Der Infrastrukturbereich hatte einen Anteil von fast 60 Prozent am gesamten Transaktionsvolumen im Transportsektor, was an der starken Zunahme der Transaktionen bei See- und Flughäfen lag. Abgesehen von strategischen Investoren beteiligten sich hier vor allem Finanzinvestoren, die weltweit Milliardenbeiträge investierten. Insgesamt lagen die Infrastruktur-Transaktionen bei 30,9 Mrd. USD, das ist mehr als drei Mal so viel wie im Vorjahr. Entsprechend finden sich vor allem Infrastruktur-Transaktionen in der Liste der größten Übernahmen im Transportsektor 2013.
Finanzinvestoren haben großes Interesse an Infrastruktur-Unternehmen
Das Interesse von Finanzinvestoren wie Pensionskassen und Staatfonds an Infrastruktur-Unternehmen ist traditionell groß, was am vergleichsweise sicheren Geschäftsmodell und stabilen Cashflows liegt. Auch sind die Wachstumsperspektiven im Luft- und Seeverkehr, gerade in den Emerging Markets, noch immer groß. Auch betreffen steigende Kosten und die Konkurrenz Infrastrukturbetreiber nicht so stark.
Transaktionsvolumen in Asien-Pazifik-Region und Europa gestiegen
Die Transaktionsvolumen in der Asien-Pazifik-Region und Europa sind in 2013 von 9,5 auf 18,2 Mrd. USD bzw. um 28 Prozent gestiegen. Der Anstieg ist in beiden Fällen vor allem auf großvolumige Transaktionen im Infrastrukturbereich zurückzuführen. In Europa ist zugleich die Zahl der Transaktionen um 20 Prozent gesunken. In Latein- und Nordamerika sind sowohl die Anzahl als auch das Volumen von M&A in 2013 gesunken. Europa und Asien sind damit weiterhin die dominierenden Regionen für M&A im Transportsektor.
Großvolumige Übernahmen erst wieder, wenn Ertragsziele erreicht sind
Aktuell stockt die Konsolidierung der Branche über einen Zukauf von Marktanteilen durch M&A. Deshalb sind strategische großvolumige Übernahmen erst wieder zu erwarten, wenn die Unternehmen ihre gesteckten Ertragsziele erreichen, was vor allem auf Airlines und Reedereien zutrifft. Punktuelle M&A-Aktivitäten wird es im Bereich Spedition und Logistik geben, um Geschäftsfelder weiterzuentwickeln und zur regionalen Expansion. Diese werden aber nur mittelgroß sein. Nur wenn die M&A-Aktivitäten im Bereich Infrastruktur auf vergleichbarem Niveau bleiben, wird das Transaktionsvolumen 2014 in der Größenordnung der Vorjahre bleiben. Dies wirkt sich auch auf die Bewertungsniveaus der Transaktionen aus, die derzeit stagnieren.