Die Finanzierungsbedingungen für deutsche Unternehmen sind aktuell weiterhin sehr günstig, wie der Unternehmensfinanzierungsbericht des Bankenverbandes zeigt. Besonders stark wird die Innenfinanzierung von Unternehmen aller Größen genutzt. Hohe und kontinuierliche Einnahmen erlauben Unternehmen vielfach die Zahlung anstehender Investitionen und die Finanzierung laufender Betriebsmittel aus Eigenmitteln.

Kreditbestand im ersten Quartal 2012 fast konstant geblieben
Die Folge ist, dass die von Banken eingeräumten Kreditlinien stärker als üblich nicht genutzt werden. Der Kreditbestand im ersten Quartal 2012 ist insgesamt fast konstant geblieben. Zugleich sind die Zinsen im Kreditneugeschäft mit Unternehmen weiter gesunken, weil auch die Ausfallrisiken bei Krediten an Firmen weiter gefallen sind.

Bankkredite für Fremdfinanzierung sehr günstig
Die Risikosituation der Banken im Kreditgeschäft mit deutschen Unternehmenskunden war seit Jahren nicht so günstig, was die Banken an ihre Kunden weitergeben. Bei einer Fremdfinanzierung nutzen Unternehmen vor allem den aktuell sehr günstigen Bankkredit. Auch die Ablösung laufender Verbindlichkeiten, um sie durch neue Kredite zu günstigeren Konditionen zu ersetzen ist eine verstärkt genutzte Option. Insgesamt ist die Lage in Deutschland weiterhin besser als in großen Teilen des Euro-Raums, langfristig sind aber trotzdem spürbare Änderungen zu erwarten.

Kreditvergabe wird sich stärker an Kundenbonität und Refinanzierbarkeit ausrichten
Die Finanz- und Staatsschuldenkrise haben nachhaltige Veränderungen im Bankgeschäft bewirkt, was Folgen für das Kreditgeschäft haben wird. Die Kreditvergabe wird sich aufgrund der strengeren Regulierung und weiterhin angespannten Refinanzierungsbedingungen durch die derzeitige Vertrauenskrise an den Finanzmärkten stärker an Kundenbonität und Refinanzierbarkeit ausrichten. Vor allem die langfristige Kreditfinanzierung wird schwieriger werden.