Die Nutzer von Online-Crowdinvesting-Plattformen sehen sich selbst als gut informiert bezüglich Chancen und Risiken ihrer Investition in Start-ups, eine stärkere Reglementierung durch die Politik ist für sie unnötig, wie eine Blitzumfrage des BITKOM zeigt. 90 Prozent erklären, dass die Vorstellung der Projekte transparent war, 62 Prozent denken, sie sind besser informiert als bei klassischen Investitionen. Nur acht Prozent halten sich für schlechter informiert. 98 Prozent der Crowdinvestoren ist klar, dass das Risiko bis zum Totalverlust reichen kann. 95 Prozent sind auch künftig für derartige Investitionen zu haben. Diese Zahlen zeigen, dass eine stärkere Reglementierung von Crowdinvesting, wie z. B. durch das Kleinanlegerschutzgesetz, überflüssig ist und das Crowdinvesting eher unattraktiv machen würde.
Ausnahmen im Kleinanlegerschutzgesetz für Crowdfinanzierung nicht ausreichend
Das Kleinanlegerschutzgesetz will Kleinanleger bei Investitionen besser schützen. Es gibt Ausnahmen für Crowdfinanzierung, die nach Meinung des BITKOM nicht ausreichen. Diese gelten nur bis zu einer Gesamtfinanzierungssumme von 1 Million Euro. Die Beteiligung von Einzelinvestoren ist auf 1.000 Euro beschränkt, gibt es entsprechende Vermögens- oder Einkommensnachweise liegt die Obergrenze bei maximal 10.000 Euro. Zudem müssen die Anleger ein unterschriebenes Informationsblatt an die Crowdinvesting-Plattform zurückschicken. Wie Start-ups selbst ist die Online-Werbung um Investoren für diese beschränkt. Anstatt die Finanzierungssituation von Start-ups zu verbessern, machen die neuen Regelungen nur schwerer, Investitionen von Kleinanlegern zu bekommen. Die Ausnahmen für Crowdinvesting im Kleinanlegerschutzgesetz müssen deutlich ausgeweitet werden.
Investoren nicht zur Offenlegung ihrer Einkommensverhältnisse bereit
74 Prozent der Crowdinvesting-Investoren sind nicht zur Offenlegung ihrer Einkommensverhältnisse gegenüber der Plattform oder dem Start-up bereit, womit ihre Investitionssumme auf 1.000 Euro begrenzt ist. Nur 12 Prozent wären zu einer Offenlegung bereit. 37 Prozent haben in der Vergangenheit schon höhere Summen als 1.000 Euro investiert. Bei fünf Prozent lag die Investition in ein einzelnes Projekt schon höher als 10.000 Euro. Nur 26 Prozent würden das Informationsblatt ausdrucken und unterschrieben zurückschicken. Für 48 Prozent ist der Aufwand zu groß. 17 Prozent könnten dies gar nicht, da sie keinen Drucker haben. Durch das Kleinanlegerschutz würde Crowdinvesting bürokratisch, langsam und unattraktiv. Diese überflüssigen Änderungen sollten gestoppt werden.