Das Bundesinnenministerium hat die Einführung des neuen Personalausweises (nPA) im Scheckkartenformat zum 1. November 2010 bestätigt. Die öffentliche Verwaltung und Wirtschaftsunternehmen stehen nun vor der Aufgabe, schnell die Nutzungsmöglichkeiten des neuen Ausweises zu untersuchen, da die Identitätsdaten plus optionaler elektronischer Signaturfunktion auf dem Ausweischip Potenziale zu Kosteneinsparungen und Verbesserung von Serviceangeboten bieten. Um die neuen Dienste pünktlich zur Einführung des Ausweises reibungslos anbieten zu können, muss nun die Vorarbeit geleistet werden. Das ist das Ergebnis von Marktbeobachtungen von Steria Mummert Consulting.

Kostensenkung bei Verwaltungen durch neuen Ausweis
Mit dem neuen Ausweis sind gerade bei Verwaltungen Kostensenkungen möglich. Der Inhaber des neuen Personalausweises kann sich mithilfe eines Kartenlesegerätes immer elektronisch ausweisen, womit die öffentlichen Verwaltungen ihr Online-Angebot auf Anliegen ausweiten können, für die bisher Behördengänge unvermeidlich waren. So können sich die Mitarbeiter verstärkt auf die Sachbearbeitung konzentrieren anstatt auf den Publikumsverkehr. Der Service für Bürger und Unternehmen wird verbessert, weil sie weniger an Öffnungszeiten gebunden sind und die langen Wartezeiten entfallen.

Mehrwertdienste nicht nur über das Internet möglich
Zur Ausschöpfung der Geschäftspotenziale des neuen Personalausweises sollten Verwaltung und Wirtschaft jetzt schon Ideen sammeln, wie Mehrwertdienste geschaffen werden können, wobei sich diese nicht unbedingt auf das Internet beschränken. Wie bei Banken könnten auch bei Behörden Selbstbedienungsterminals eingerichtet werden, an denen die Bürger ihre Anträge einreichen und bearbeiten können. Mit einer Verminderung des Verwaltungsaufwands auf Kunden- und Behördenseite ist sicher zu rechnen.

Unternehmen profitieren auch von neuem Ausweis
Die rechtssichere Identifizierung durch den neuen Personalausweis bietet auch den Unternehmen neue Möglichkeiten. Finanzdienstleister können beispielsweise die aufwändigen Zugangsverfahren bei der Nutzung von Online-Portalen durch Kartenlesegeräte und dem neuen Personalausweis ersetzen. Auch kann der neue Ausweis zur konzernweiten Authentifizierung von Geschäftspartnern und Kunden genutzt werden. So können Krankenkassenformulare automatisch mit den Kundendaten ausgefüllt und signiert werden. Der Zugang zu Mitgliederportalen wird ebenfalls erleichtert. Und Verkehrsunternehmen können von verbesserten und erweiterten E-Ticketing-Anwendungen profitieren.

Möglichkeit zum Ausprobieren des neuen Ausweises ist gegeben
Interessierte Unternehmen und Behörden haben die Möglichkeit, schon vor der Einführung den Umgang mit dem neuen Ausweis zu proben und festzustellen, wo es eventuell Anpassungen geben muss. Das „Kompetenzzentrum neuer Personalausweis“ stellt die Infrastrukturkomponente und zusätzliche technische Informationen zur Nutzung des neuen Personalausweises zur Verfügung. Damit können Unternehmen und Verwaltungen ihre Geschäftsprozesse und IT-Systeme schon frühzeitig auf die kommenden Möglichkeiten ausrichten.