Die Big-Data-Analyse hilft der Familie, den optimalen Urlaub zu planen. Hotels werden mithilfe von Virtual Reality-Brillen genauer unter die Lupe genommen und das Kofferpacken wird mit einer Smartphone-App vereinfacht. Dies führt dazu, dass das Reisen effizienter, intelligenter und bequemer wird. Hierdurch wird die Reisebranche von Grund auf verändert, so eine repräsentative Studie des Digitalverbandes Bitkom. In der Studie wurden 803 Internetbenutzer und 103 Manager von Touristikunternehmen befragt. Mittlerweile sind
Online-Buchungen völlig normal und gehören bei Reisebuchungen zum Alltag. Achtzig Prozent aller Befragten gaben an, dass sie schon mal Unterkünfte, Flüge oder Mietwagen im Netz gebucht haben. Bei kommerziellen Unterkünften haben insbesondere Webseiten wie HRS und Booking.com die Nase vorn. Fast 70 Prozent der Internetuser haben solche Angebote schon angenommen. Die Digitalisierung hat bereits jetzt schon das Reisen tiefgreifend verändert. Experten (71 Prozent) sind sich bereits darüber einig, dass im Jahr 2015 der gesamte Buchungsprozess (Customer Journey) digital abgewickelt wird. Dies hat die Branche bereits realisiert und reagiert auch darauf. Siebzig Prozent der Touristikunternehmen investieren bereits heute in digitale Angebote. Und diese gehen jetzt schon über einfache Werbeauftritte hinaus. Fünfzig Prozent der Unternehmen nutzen jetzt schon soziale Medien. Durch die Auswertung der Daten können die Unternehmen die Reisen individuell auf den Kunden abstimmen. Die schönsten Wochen eines Urlaubers liegen in der Zukunft ganz in der Hand von digitaler Technologie, Big-Data, Social Media und anderen neuen Plattformen, so ein Bitkom-Vertreter. Auch die Unternehmen innerhalb der Branchen, denn 94 Prozent der befragten Manager gaben an, dass sie die Digitalisierung in diesem Bereich eher als Chance sehen, teilen diese Ansicht.
Die Meinung der Verbraucher zur Digitalisierung der ReisebrancheFür viele Verbraucher ist das Internet bei der Reiseplanung jetzt schon ein Muss. Übernachtungen werden bereits von 66 Prozent der Verbraucher online gebucht. Mietwagen werden von 45 Prozent und Flüge von 56 Prozent der Verbraucher gebucht. Bahnfahrten werden von 39 Prozent online gebucht. Zudem werden Pauschalreisen von 35 Prozent und Fernbustickets von 14 Prozent online bestellt. Und ein Viertel der Verbraucher bucht die Reisen nur über digitale
Internetportale.
Digitale PlattformenBesonders Plattformen für kommerzielle Angebote von Hotels und Ferienwohnungen, wie Ab-in-den -Urlaub.de und TripAdvisor, sind bei den Verbrauchern sehr beliebt (67 Prozent). Plattformen für kommerziellen Unterkünfte bieten die Möglichkeit der ganz individuellen Planung ohne großen Aufwand. Der Verbraucher kann hier nach verschiedenen Kriterien, wie Lage, Preis und Zimmerausstattung einfach trennen. Zudem gaben 60 Prozent an, dass sie direkt auf der Webseite von Hotels oder Ferienwohnungen buchen. Zusätzlich nutzen immer mehr Verbraucher auch alternative Übernachtungsmöglichkeiten, wie Privatwohnungen. Von denen, die sich online eine Bleibe gebucht haben, haben 15 Prozent sich für eine Privatunterkunft entschieden. Beispiele für solche Plattformen sind zum Beispiel Airbnb oder 9flats. Bei Privatpersonen sind ca. zehn Prozent untergekommen. Diese neuen Online-Dienste bieten insbesondere jungen Leuten mit einem kleinen Budget eine Alternative. Egal ob vor oder nach der Reise, die Bedeutung von digitalen
Technologien nimmt immer mehr zu. Eine weitere Veränderung lässt sich im Reiseverhalten erkennen. Nur noch wenige nutzen die klassische Kamera für die Urlaubsfotos. Die meisten nehmen ihre Handys um die Urlaubsbilder zu machen (45 Prozent). Für die Stadtführung, Übersetzung oder Währungsumrechnung greifen 19 Prozent auf Apps zurück.
SpezialistenbefragungIm Jahr 2025 wird es zum Alltag gehören, dass Reisen mithilfe von Big Data Analysen explizit auf die Verbraucher abgestimmt werden, so die überwiegende Meinung der Tourismusmanager (97 Prozent). Ob Flüge, Mietwagen oder Bahnfahrten, die meisten glauben, dass in Zukunft Reisedienstleistungen nur noch mittels eines digitalen Tickets gebucht werden (74 Prozent). Zudem wird das Sharing zunehmen. Immer mehr Verbraucher werden Reisegemeinschaften bilden. Fast 55 Prozent der Experten gehen davon aus, dass sich diese Modelle bis ins Jahr 2025 gänzlich durchgesetzt haben werden. Insbesondere Virtual Reality besitzt für die Reisebranche ein großes Potential. In Zukunft wird es möglich sein, mithilfe von VR-Brillen das Hotelzimmer bereits vorher zu erkunden. Fast 74 Prozent der Manager sind der Ansicht, dass dieses Szenario im Jahr 2025 die Regel sein wird. Virtual Reality ist ein Megatrend und ermöglicht der Reisebranche große Möglichkeiten. Physische Reiseziele können mit der VR-Brille virtuell nachgebildet werden. Fast 65 Prozent der Experten können sich sogar vorstellen, dass man auch mal eine virtuelle Reise anstatt einer tatsächlichen Reise unternimmt. Insbesondere Orte, welche schwer zugänglich sind oder schon gar nicht mehr existieren, bieten für diese Technik besonders großes Potential. Aber auch das Reisen zu digital produzierten Fantasieorten werden in Zukunft möglich sein, so 33 Prozent der befragten Experten.
Auch die Anforderungen an die Unternehmen steigenFast 85 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die lokalen Reisebüros ihr Angebot online ergänzen müssen. Apps, die es dem Kunden ermöglichen, während der Reise die Buchung von unterwegs zu verändern, werden in der Zukunft eine größere Rolle spielen. Zudem ist die einhellige Meinung unter den Managern innerhalb der Branche, dass das lokale Reisebüro sein Angebot um digitale Komponenten wird erweitern müssen. Eine mögliche Erweiterung könnte in der zu Hilfename von VR-Brillen liegen. Fast 50 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Digitalisierung Reiseveranstalter überflüssig machen, da Verbraucher ihre Reise immer mehr selbst buchen und organisieren. Ausgenommen hiervon sind allerdings Luxusreisen und komplexe Reisen, so 59 Prozent der Befragten. Eine Umfrage hat gezeigt, dass die Branche auf die veränderten Gegebenheiten bereits reagiert hat. Zwei Drittel der Unternehmen investieren bereits in digitale Angebote. Und diese gehen bereits über einen einfachen Webauftritt hinaus. Knapp 40 Prozent nutzen und
analysieren Daten aus dem Netz. Dies geschieht mittels gesammelter Daten aus Netzwerken und Foren, um individuelle Angebote für den Kunden anbieten zu können. Beinahe alle Unternehmen gaben an, dass sie nicht mehr auf den gewohnten Vertrieb, sondern auf die Online-Vermarktung setzen. Eine einfache Webseite reicht schon längst nicht mehr aus. Maßnahmen, wie die Eintragung in einem Online-Vergleichsportal, sollten ebenfalls zum Standard zählen. Aber auch die Kooperation mit Online-Reisebüros und die Vermarkung über soziale Medien für Reiseveranstalter sind heute bereits selbstverständlich.
Verändertes WettbewerbsumfeldFast 30 Prozent der Touristikunternehmen sehen große Digitalunternehmen bei disruptiven Neuentwicklungen im Touristiksektor als Konkurrenz. Zusätzlich werden Start-ups als ernsthafte Konkurrenz gesehen, wenn es um bahnbrechende Innovationen geht. Allerdings bieten sie als mögliche Geschäftspartner auch Chancen, da
junge Unternehmen auch oft Lösungen entwickeln, welche helfen, bestehende Geschäftsmodelle für die Zukunft fit zu machen. Sie können für etablierte Touristikunternehmen auch als Türöffner zum E-Tourismus dienen.
(Quelle: https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/Smarter-Reisen-mit-digitalen-Technologien.html)