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Deutsche Industrie vorsichtig optimistisch bei Branchenaussichten
Das Geschäftsklima in der deutschen Industrie hat sich deutlich aufgehellt, eine Umfrage von KPMG zeigt, dass die Unternehmen vorsichtig optimistisch sind, dass in einem Jahr die Produktion wieder hochgefahren werden kann, da die Umsätze wieder anziehen und es neue Nachfrageimpulse gibt. Die Basis der Hoffnungen sind ein globaler Konjunkturaufschwung, die Einführung neuer Produkte und die Aufstockung der Kundenlager. Aber es ist davon auszugehen, dass es in Folge der Rezession auch in den nächsten zwölf Monaten weiterhin zu Beschäftigungsabbau und Investitionskürzungen kommen wird. Die Unternehmen sind auch nur verhalten optimistisch, was ihre Gewinnaussichten angeht, da sie weiterhin mit einem starken Rückgang ihrer Verkaufspreise rechnen.
Unternehmen planen Produktionssteigerungen
Gut 46 Prozent der deutschen Industrieunternehmen wollen innerhalb eines Jahres ihre Produktion steigern, während nur gut 22 Prozent ihre Produktion einschränken willen. Das zeigt, dass sich die Wachstumsperspektiven der deutschen Industrie aufgehellt haben. Die Unternehmen erwarten eine stark wachsenden Nachfrage nach Industrieerzeugnissen, wie der entsprechende Saldo zeigt, der von – 19.6 Anfang des Jahres auf + 31.6 gestiegen ist. Dementsprechend rechnen 47 Prozent der Unternehmen mit Umsatzzuwächsen, während 23 Prozent mit Verlusten rechnen.
Gewinnaussichten nur gedämpft
Zwar sind die Umsatzprognosen optimistisch, das gilt aber nicht für die Gewinnaussichten. Im Januar lag der Saldo bei – 35.4, jetzt liegt er bei + 4.5. Der scharfe Wettbewerb und die nachhaltigen Forderungen nach Preisnachlässen von den Kunden wirken sich negativ auf die Profitabilität aus. Die Industrieunternehmen wollen diesen Forderungen auch nachkommen, wie der Saldo Verkaufspreise mit – 21.7 zeigt. Bei den Kosten gehen die Unternehmen davon aus, dass es beim starken Kostenrückgang höchstens eine Abschwächung gibt.
Entlassungen wahrscheinlicher als Neueinstellungen
32 Prozent der Unternehmen rechnen damit, dass Überkapazitäten, Kosteneinsparungen und der erwartete Gewinnrückgang für Entlassungen sorgen werden. 21 Prozent hingegen halten Neueinstellungen für möglich. Die Salden für Investitionen und Ausgaben für Forschung & Entwicklung liegen bei – 20.5 und – 13.1 und zeugen von weiteren Kürzungsabsichten. Verglichen mit dem Januar ist aber eine positive Entwicklung zu sehen.
Unternehmen brauchen Strategien für Aufschwung
Die wichtigsten europäischen Industrieländer sind vorsichtig optimistisch, was Anlass zur Hoffnung auf eine Trendwende gibt. Die größte Zuversicht strahlen die italienischen und britischen Industrieunternehmen aus. Die deutschen Unternehmen bewerten ihre Geschäftsaussichten sehr viel positiver als noch Anfang des Jahres, allerdings sollte der Überschwang noch nicht überhand nehmen, denn noch ist die konjunkturelle Talsohle nicht ganz vorbei. Um vom geschwächten Wettbewerb, den fragmentieren Märkten und der gestärkten Nachfrage profitieren zu können, müssen die Unternehmen frühzeitig entsprechende Strategien entwickeln, denn im Aufschwung trennen Strategie und Geschäftsmodell die Spreu vom Weizen.
(Quelle: http://www.kpmg.de/Presse/15637.htm)