Deutschland wird auf Rang 7 abrutschen
Gemäß der KPMG-Analyse werden die BRIC-Staaten in 2020 vier der ersten sechs Plätze im Verkaufszahlenranking belegen. In Indien (Platz 3 hinter China und USA) werden dann knapp 10 Millionen Autos verkauft (2013: 3,6 Mio.), in Brasilien 5,8 Millionen (2013: 3,7 Mio.) und in Russland 4,2 Millionen (2013: 3,0 Mio.). Mit 3,2 Millionen Fahrzeugen liegt Deutschland heute auf Platz 6, wird aber trotz eines Wachstums von 0,1 Millionen auf Platz 7 abrutschen. Trotz der rasant wachsenden Zahl der verkauften Fahrzeuge in China ist der Markt noch lange nicht gesättigt. Auf fünf Erwachsene kommt in 2020 nur ein Auto, während in Deutschland hingegen dann rund 60 Prozent ein eigenes Fahrzeug besitzen werden. In China tut sich also ein enormes Wachstumspotenzial auf.
Verschiedene Strategien für Branding und Handel erforderlich
Zwar werden die Kunden in den Wachstumsmärkten in 2020 den größten Anteil aller Neuwagenkäufer ausmachen, aber drei von vier dieser Fahrzeuge werden aus den USA, Europa, Japan oder Korea stammen. Die Hersteller müssen berücksichtigen, dass die Kunden je nach Region unterschiedliche Qualitäts- und Preisvorstellungen haben werden, indem sie entsprechende Strategien für das Branding und den Handel entwickeln. Für nachhaltigen Erfolg müssen Händler die richtige Balance zwischen Neu- und Gebrauchtwagenangeboten finden und das Servicegeschäft nicht vernachlässigen.
Großer Wandel in gesättigten Märkten
Der Autohandel in gesättigten Märkten steht vor einem großen Wandel. Die KPMG-Studie „Global Automotive Retail Market“ zeigt, dass etwa in Westeuropa die Märkte auf der letzten Stufe des bisherigen Entwicklungsprozesses stehen. Das traditionelle Autohaus wird in den Städten vor allem durch drei neue Vertriebskonzepte ersetzt. „Super Stores“ werden auf riesigen Verkaufsflächen zugleich unterschiedliche Marken und für fast jeden Geschmack das richtige Fahrzeug anbieten. „Flagship Stores“ werden die Wahrnehmung der einzelnen Marken stärken und zum emotionalen Kundenerlebnis einladen. Und digitale Shopper können in „Virtual Stores“ von zuhause aus neue Modelle konfigurieren, Probefahrten verabreden und sein Wunschauto kaufen. Ein „sales agent“ wird den physischen Kontakt übernehmen, z. B. den Kunden zur Testfahrt abholen oder den Neuwagen an der Haustür abliefern.