Bei der Auswahl sozialer Netzwerke spielen Datensicherheit (96 Prozent), Privatsphäre (93 Prozent) und Benutzerfreundlichkeit (88 Prozent) die größte Rolle für die Nutzer. Weitere Kriterien sind, ob ihre Freunde im selben Netzwerk sind (82 Prozent), die einzelnen Funktionen (78 Prozent) und ihre Internationalität (43 Prozent), wobei die letzteren weniger wichtig sind. Das zeigt eine Umfrage im Auftrag des BITKOM. 40 Millionen Deutsche, drei Viertel aller Internetnutzer, sind Mitglieder in sozialen Netzwerken. Von 2010 bis 2011 sind 10 Millionen hinzugekommen.

Datenschutz: Aufklärung ist noch nötig
Für hohe Datenschutzstandards in Deutschland und aktiven Selbstschutz der Nutzer ist auch in Zukunft intensive Aufklärung nötig. 65 Prozent der Community-Nutzer erklärten, dass ihnen noch Informationen, wie sie ihre Daten schützen können, fehlen. Der BITKOM unterstützt Initiativen für Datenschutz und Sicherheit im Internet, wie „Deutschland sicher im Netz“ und „Watch your Web“.

Persönliche Daten zur Vorbeugung gegen Missbrauch
Die meisten Netzwerke verlangen an persönlichen Daten zumindest Name, Anschrift und / oder E-Mail-Adresse. Dadurch wird einem Missbrauch der Online-Plattform vorgebeugt, was der Sicherheit der Nutzer dient. Normalerweise sind die Adressdaten nicht öffentlich lesbar, außer der Nutzer hat es anders bestimmt. Die Datenschutzerklärung sollte in jedem Fall gelesen werden, denn Communitys müssen nach deutschem Recht strenge Datenschutzregeln erfüllen. Z. B. müssen sie Mitglieder verständlich über die Zwecke, zu denen sie Daten speichern, informieren. Im Zweifelsfall sollte vor der Registrierung per Mail nachgefragt werden.

Registrierung mit vollem Namen oft Pflicht
Das Vertrauen der Nutzer untereinander ist überlebenswichtig für Communitys. Durch Offenheit fühlen sich die Nutzer meist sicherer, weshalb die Registrierung mit vollem Namen in vielen Netzwerken Pflicht ist. Communitys wollen reale soziale Beziehungen im Internet abbilden. Pseudonyme (Nicknames) sind aber in Plattformen, auf die das nicht zutrifft, in Ordnung, z. B. bei Einträgen in Fachforen oder Verbraucherportalen. Für den besonderen Schutz der Privatsphäre von Kindern kann ein Pseudonym auch sinnvoll sein.

Balance zwischen Offenheit und Privatsphäre finden
Im täglichen Leben erzählen die meisten Menschen Unbekannten kaum alle Details aus ihrem Privatleben und auch im Internet kann der Nutzer den Zugang zu privaten Informationen beschränken. Durch die Unterscheidung in Freunde und Fremde kann der Nutzer Fotos, persönliche Kontaktdaten oder Infos zum eigenen Freundeskreis nur Freunden zugänglich machen. Gerade junge Menschen müssen das richtige Maß an Privatsphäre finden, denn frei zugängliche Partyfotos können z. B. bei Bewerbungen schaden. Auch bei beruflichen Netzwerken wie Xing sollte man überlegen, was man preisgeben möchte.

Suchmaschinen: Soll das Profil gefunden werden oder nicht?
In den Privatsphäreeinstellungen kann ein Nutzer festlegen, sein Profil von Suchmaschinen gefunden werden soll. In den meisten Netzwerken ist dies nur möglich, wenn die Nutzer es ausdrücklich wollen. So können nur Mitglieder die Seite lesen und nicht jeder Internetnutzer. Es gibt aber auch Communitys, die das anders handhaben.

Werbung in sozialen Netzwerken
Online-Netzwerke finanzieren sich weitgehend über Werbung. Nur wenige Communitys, insbesondere im Business-Bereich, bieten auch Abonnement-Modelle. Bei Gratis-Angeboten wird man aber in der Regel Werbeanzeigen sehen. „Zielgruppenspezifische“ Werbe-Einblendungen sind weit verbreitet. So kann festgelegt werden, dass ein Produkt nur einer bestimmten Zielgruppe gezeigt wird. Das Netzwerk übermittelt aber in der Regel keine persönlichen Nutzerdaten, sondern stellt nur den entsprechenden Filter. In den AGB muss das aufgeführt werden. Manche Plattformen ermöglichen das Abschalten von Zielgruppen-Werbung, aber dann bekommt man auch zielgruppenunspezifische Werbung angezeigt.