Der deutsche Bruttowerbedruck in den Above-the-line-Medien ist in 2010 um 11,0 Prozent (2,5 Milliarden Euro) auf 25,0 Milliarden Euro gewachsen. Das ist ein neuer Höchstwert für den deutschen Bruttowerbemarkt. Das schwache Vorjahr, das allgemein gute Wirtschaftsklima, die guten Ausblicke für Deutschland und die Konsumbelebung hatten einen positiven Einfluss auf den Bruttowerbemarkt in 2010. Das berichtet Nielsen Deutschland.
Kontinuierliches Wachstum des Werbemarktes gegenüber den Vorjahresquartalen
Das Plus des Werbemarkts ist in den einzelnen Quartalen 2010 gegenüber den Vorjahresquartalen kontinuierlich gewachsen. Im ersten Quartal lag das Wachstumsplus bei 8,8 Prozent, im zweiten bei 10,9 und im dritten bei 14,2 Prozent. Das vierte Quartal hat mit einem Plus von 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal nochmals die wichtige Rolle des Weihnachtsgeschäfts für den Bruttowerbemarkt bestätigt. Der prozentual stärkste Werbemonat 2010 war der September mit einem Bruttowerbeplus von 16,5 Prozent.
Werbedruck in manchen Branchen um über 100 Millionen Euro gesteigert.
Der Werbedruck in den Branchen Online-Dienstleistungen mit einem Plus von 183 Millionen Euro, Unternehmens-Werbung (plus 157 Millionen Euro) und Versandhandel (plus 143 Millionen Euro) wurde in 2010 jeweils um über 100 Millionen Euro gesteigert. Die Top-Werbungstreibenden in diesen Branchen haben Werbung fast nur in Fernsehwerbung und / oder Internetwerbung investiert.
Kfz-Branche erhöht Werbedruck bei Firmen-/Imagewerbung
Die Kfz-Branche hat ihren Werbedruck bei der Firmen-/Imagewerbung um 83 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr erhöht. Der gesteigerte Werbedruck ist insbesondere Imagekampagnen für Daimler (plus 22 Millionen), BMW (plus 14 Millionen Euro) und KIA (plus 10 Millionen Euro) zu verdanken.
Bruttowerbedruck für Bild- und Tonträger sowie Süßwaren stark erhöht
Der Bruttowerbedruck für Bild- und Tonträger sowie für Schokolade und Zuckerwaren wurde mit einem Plus von 81 Millionen Euro bzw. 77 Millionen Euro stark erhöht. Für das Plus bei den Bild- und Tonträgern zeigen sich vor allem Musik-CDs und bei den Süßwaren vor allem Frucht- und Weingummis verantwortlich.
Bruttowerbedruck der Handelsorganisationen am stärksten reduziert
Die Handelsorganisationen haben ihren Bruttowerbedruck mit einem Minus von 73 Millionen Euro auf 2,1 Milliarden Euro von allen Branchen am stärksten reduziert, sind aber im Bruttowerbejahr 2010 noch immer die werbeumsatzstärkste Branche. Vor allem die Discounter haben ihren Werbedruck gesenkt. Sie müssen sich in 2011 neu positionieren, weil die reine Preispolitik allein nicht mehr ausreicht. Stattdessen müssen die Wünsche der Kunden nach Transparenz und Nachhaltigkeit berücksichtigt werden.
Branche der Milchprodukte senkt Werbeausgaben deutlich
Auch die Werbeausgaben der Branche der Milchprodukte der weißen Linie senkt die Werbeausgaben um 27 Millionen Euro auf 371 Millionen Euro. Vor allem der Milchfrischeproduzent Danone hat seinen Werbedruck zulasten der probiotischen Produkte zurückgefahren, obwohl Danone sich über den massiven Wettbewerbsdruck in den letzten Jahren deutlich von seinen Wettbewerbern absetzen konnte.
Medium Fernsehen unter Above-the-line-Medien mit sehr gutem Comeback
Alle Above-the-line-Medien konnten von der Entwicklung im Werbemarkt in 2010 profitieren. Gerade das Medium Fernsehen hatte ein sehr gutes Comeback, nur die Online-Werbung hat besser abgeschnitten. Der Anteil des Fernsehens am Werbemix wurde von vielen Werbungstreibenden wieder erhöht. Viele Unternehmen, die Internetleistungen anbieten, haben viel über das Fernsehen geworben, damit sie schnell und weitläufig bekannt werden. Dabei wurde die Kombination von TV-Spots und Online-Werbeschaltungen oft als optimaler Werbemix betrachtet.
Bruttowerbedruckumsätze für Fernsehwerbung um 16,2 Prozent gewachsen
Die Fernsehwerbung konnte ihr Bruttowerbedruckumsätze um 16,2 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro steigern. Die Tageszeitungen erhöhten das Werbevolumen um 1,1 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro, allerdings wurden Rubrikanzeigen nicht berücksichtigt. Der Werbeumsatz der Publikumszeitschriften ist um 4,3 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro gewachsen, während die Werbeerlöse des Radios bei 1,4 Milliarden Euro lagen (plus 5,2 Prozent). Bei Fachzeitschriften lag das Plus bei 1,3 Prozent, das Kino konnte die Bruttowerbeerlöse um 12,2 Prozent auf 81 Milliarden Euro. Das Medium Online erzielte einen Werbedruck von 2,4 Milliarden Euro. Verglichen mit dem Vorjahr ist das ein Plus von 34,8 Prozent.