Smartphones und Tablets sind ein entscheidender Faktor für E-Health-Angebote. Schon Ende 2014 sollen 45 Prozent der Deutschen digitale Gesundheitsangebote über ihre privaten Endgeräte nutzen, womit die Digitalisierung der Gesundheitsbranche in Deutschland von der Verbraucherseite aus vorangetrieben wird. Fast alle Impulse gehen aktuell vom zweiten Gesundheitsmarkt aus. Lässt sich diese Entwicklung übertragen, stellt das einen wichtigen Schritt zu einer digitalen Integration des Gesundheitssektors dar. Aus Consumer-Angeboten ergibt sich ein vernetztes System aus verschiedenen Modulen, die eine aktive Beteiligung von Technologie- und Telekommunikationsunternehmen erfordert.
E-Health-Entwicklungsschub durch zweiten Gesundheitsmarkt
Ein vollständig interoperables und digitalisiertes Gesundheitssystem ist in Deutschland noch Zukunftsmusik. Die aktuellen Impulse kommen vom zweiten Gesundheitsmarkt der privat finanzierten Gesundheitsprodukte, -dienste und -applikationen bzw. von den Verbrauchern, die Gesundheitsportale, Apps, Mess- und Assistenzsysteme oder digitale Fitness-Tools nutzen. Der E-Health-Entwicklungsschub wird zum einen durch das steigende Gesundheits- und Fitnessbewusstsein mit einer entsprechenden Zahlungsbereitschaft in der Gesellschaft und zum anderen durch die fortschreitende Digitalisierung der Menschen getrieben. Weitere Faktoren sind die hohe Verfügbarkeit von Mobilfunknetzen und immer neue digitale Endgeräte.
E-Health-Apps haben Aussicht auf starkes Wachstum
E-Health-Produkte und -Services finden sich in verschiedenen Bereich, ihr Erfolg ist abhängig von ihrer Orientierung an individuellen Nutzeranforderungen. Communities und Social Media bieten vielfältige Interaktionsmöglichkeiten, der Markt für E-Health-Apps (aktuell gibt es über 100.000 davon) hat Aussichten auf starkes Wachstum. Die Beliebtheit von smarten, vernetzten Fitness-Tools steigt stetig, 57 Prozent der Hobbysportler nutzen ihr Smartphone beim Sport zusammen mit einer Fitness-App.
Entwicklungsschub bei Überwachung von Vitaldaten
Die digitale Überwachung von Vitaldaten (Blutzucker, Gewicht) ist ein weiteres Wachstumssegment. Hier gibt es die drei Segmente krankheitsbegleitende Kontrollsysteme für chronisch Kranke, gesundheitsorientierte Trainingssysteme und intelligente Notrufsysteme. Auch die zunehmende Verbreitung von Wearable Devices trägt zum zu erwartenden Entwicklungsschub bei.
E-Health-Angebote auf ersten Gesundheitsmarkt ausweiten
Die Ausweitung auf den ersten Gesundheitsmarkt ist der nächste Schritt bei der Entwicklung von E-Health-Angeboten. Die nötige Professionalisierung und Mehrwertgenerierung wird durch den Einbezug von Ärzten erreicht. Zusammen mit einer größeren Eigenverantwortung der Patienten kann ein System verbundener Module entstehen, das zunächst die vollständige Vernetzung der Gesundheitsbranche über die Makroebene ersetzt.
Technologie- und TK-Unternehmen müssen sich aktiv beteiligen
Damit ein digitaler Gesundheitsmarkt entstehen kann, müssen sich Technologie- und TK-Unternehmen aktiv beteiligen. Netzinfrastrukturen stellen das zentrale Bindeglied zwischen den verschiedenen Marktteilnehmern dar, IT-Service-Provider gewährleisten die Sicherheit von Kommunikationsdaten und Hardware-Hersteller können neue Nutzergruppen für den Bereich E-Health erschließen.
Modulares System für Qualitätsverbesserungen und Einsparungen
Die Skepsis gegenüber einer zentralen Speicherung von Patientendaten verhindert ein übergreifendes, einheitliches System. Aber auch ein modulares System kann zu Qualitätsverbesserung und Einsparungen in Milliardenhöhe führen. Patienten und Konsumenten werden bei den nächsten Schritten von verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen unterstützt werden.