Die deutsche IT-Beratungs- und IT-Service-Branche erwartet nach den erfolgreichen Geschäftsjahren in 2012 und 2013 für die nächsten fünf Jahre weiterhin eine positive Entwicklung. In 2012 konnten die von Lünendonk untersuchten IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen ihre Gesamtumsätze im Schnitt um 11,5 Prozent steigern und erwarten eine weitere Steigerung von 8,5 Prozent pro Jahr von 2013 bis 2018. Grund für die Erwartung sind dringend umzusetzende Kundenherausforderungen, etwa Globalisierung, technologiebasierte Produkt- und Service-Innovationen, oder Projekte zur Effizienzsteigerung bei den Kundenunternehmen. IT-Service-Unternehmen sind in 2012 um 7,6 Prozent gewachsen und rechnen von 2013 bis 2018 mit einem jährlichen Wachstum von 5,4 Prozent. Das zeigt die Studie „Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“.

Belegschaftsunterschiede durch Technologien
Die Geschäftsentwicklung, aber auch die Entwicklung der Belegschaft unterscheidet sich bei IT-Beratungs- und IT-Service-Unternehmen. Während die IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen ihre Belegschaft in 2012 im Schnitt um 11,4 Prozent erhöhten, lag die Steigerungsrate der Belegschaft bei IT-Service-Unternehmen nur bei 5,5 Prozent. Das zeigt zum einen, dass IT-Beratungen stark vom Projektgeschäft und den abgerechneten Beratertagen abhängig sind und entsprechend ihre Berater größtenteils für ihre Umsätze verantwortlich sind. Zum anderen ist es nur logisch, dass die Belegschaft der IT-Service-Unternehmen geringer als die der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen steigt. Denn Industrialisierungs- und Standardisierungseffekte sorgen für eine verstärkte Zentralisierung, Standardisierung und Automatisierung des Betriebs von Rechenzentren und Applikationen.

IT wird häufig an Schnittkante zwischen Geschäftsprozessen und IT tätig
Erstmals wurde die Studie „Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“ um eine Befragung von CIOs und IT-Managern erweitert. Um die Nachfrage nach IT-Leistungen zu analysieren wurden sie nach den Themen, Herausforderungen und Zielsetzungen der IT-Abteilungen in den Anwenderunternehmen und deren Umsetzung in Projekten gefragt. Die wichtigsten Business-Ziele sind „Wachstum, Expansion“, gefolgt von der Geschäftsprozessoptimierung. Die IT wird also sehr oft an der Grenze zwischen Geschäftsprozessen und IT tätig, was zukünftig noch stärker so sein wird. Die IT unterstützt das Wirtschaftswachstum immer stärker, ihr Wertschöpfungsanteil an den Business-Prozessen steigt kontinuierlich.

IT-Abteilung wird immer mehr zum Wertschöpfungspartner
Die IT-Abteilung zählt in vielen Unternehmen mehr als Wertschöpfungspartner denn als Kostenfaktor, was auch an der veränderten Art der Zusammenarbeit zwischen Fachbereichen und IT liegt. 84 Prozent der CIOs und IT-Manager erklärten, dass die Aussage „IT-Projekte werden immer häufiger gemeinsam durch die IT und die jeweiligen Fachbereiche geplant und gesteuert“ mindestens größtenteils zutrifft. Auf Platz 2 steht „IT-Investitionen werden von der IT gemeinsam mit den jeweiligen Fachbereichen festgelegt“. Für 20,4 Prozent trifft dies voll zu, für 53,1 Prozent trifft es größtenteils zu. „Das Verständnis für die Rolle des CIO hat in der letzten Zeit an Bedeutung gewonnen“ bewerten über 70 Prozent der IT-Manager mindestens mit „trifft größtenteils zu“.

IT ist in einigen Branchen kritischer Faktor für Geschäftserfolg
Die IT ist in einigen Branchen wie Logistik oder Finanzwesen der entscheidende Wertschöpfungsfaktor und zugleich der kritische Faktor für den Geschäftserfolg. Die Bewertung der aktuellen und künftigen Rolle der IT in den Kundenunternehmen zeigt, dass die Wichtigkeit der IT noch nicht ganz angekommen ist. 42 Prozent der Befragten sehen die aktuelle Bedeutung der IT als „eher wertsteigernde Rolle“, für die Zukunft sehen 52 Prozent eine „eher wertsteigernde Rolle“ und 24 Prozent eine „wertsteigernde Rolle“.